Seit wir unser erstes Feuerwehrfahrzeug im Jahr 1991 von der Feuerwehr Weißdorf erhalten haben, standen jährlich drei Funkübungen auf dem Dienstplan.
Diese sahen bis 2016 so aus, dass wir von verschiedenen ausrichtenden Feuerwehren mit Koordinaten zu verschiedenen Orten im Landkreis geschickt wurden. In diese „Schnitzeljagd“ wurden dann immer mehr oder weniger sinnvolle feuerwehrtechnische Fragen eingebaut.
Im Herbst 2016 wagte dann die Schwarzenbacher Feuerwehr nach Einführung des Digitalfunkes im Juli 2016 zu einer Funkübung etwas Neues. Es wurde in Form einer Objekt-übung (damals am Kornberg) ein Einsatz durchgespielt. Es wurde eine Einsatzleitung gebildet, die über verschiedene Funkgruppen über Ab-schnittsleiter und Gruppenführer Aufgaben weiterleiteten und bestätigen ließen. Diese Funkübung wurde mit allen neun Feuerwehren des Stadtgebietes durchgeführt. Bei dieser Übung zeigten sich Schwächen bei den Feuer-wehren, da sie erstens mit der neuen Funk-technik noch nicht vertraut waren und zweitens die Einsatzabwicklung nicht oder nicht genügend bekannt war.
Zur Kommandantendienstbesprechung zum Jahresende 2016 wurde dann feder-führend von den beiden neuen Schwarzenbacher Kommandanten Roland Fuchs und Bernd Frisch ein neues Konzept für künftige Funkübungen vorgebracht. Letztendlich kamen die Kommandanten zum Entschluss, die drei Funkübungen in Form von Objektübungen durchzuführen. Die Feuerwehren im Stadtgebiet wurden in zwei Gebiete aufgeteilt. Wir bilden in diesem Jahr eine Einheit mit den Feuerwehren Förbau, Förmitz und Hallerstein. Die restlichen Ortswehren aus Seulbitz, Quellenreuth, Fletschenreuth und Martinlamitz bilden die zweite Gruppe. Die Schwarzenbacher Feuerwehr sind in beiden Gruppen dabei und unterstützen die Dörfer. Jedes Gebiet richtet im Kleinen jährlich eine Funkübung aus und einmal wird eine große Funkübung mit allen Feuerwehren abgehalten.
Dieser Modus hat für die Dorffeuerwehren den Vorteil, dass Tätigkeiten der Einsatzleitung geübt werden können und als „kleine“ Kommandanten große Einsatzlagen üben können. Für die Schwarzenbacher Feuerwehrleute und Führungskräfte sind die örtlichen Gegebenheiten interessant, da diese im Ernstfall dann schon in den verschiedenen Dörfern zum Teil bekannt ist.
Zur ersten kleinen Funkübung für unser Gebiet durften wir gleich als Ausrichter und Einsatzleiter agieren. Daniel Schaller arbeitete eine Übung aus, die dann im Vorfeld mit dem 2. Kommandanten der Schwarzenbacher Wehr Bernd Frisch und dem Zugführer Thomas Sachs durchgesprochen und etwas angepasst wurde. Angenommen wurde ein Garagenbrand im Anwesen Daniel Schaller, der sich dann zu einem Brand des Einfamilien-hauses entwickelte. Die Schwarzenbacher kamen früh mit ihrem Einsatzleit-fahrzeug und los gings. Die eigene Feuerwehr konnte schnell durch den Gruppenführer Michael Köppel mit der ersten Wasserversorgung beauftragt werden.
Auf Daniel Schaller und Gerald Hick, die die Einsatzleitung dann inne hatten, kamen aber dann einige Aufgaben in kurzer Zeit zu. Die einzelnen Feuerwehren mussten alarmiert werden, die eintreffenden Fahrzeuge (und diese trafen sehr schnell hintereinander ein) mussten verteilt werden und den dazugehör-igen Gruppenführern mussten Abschnittsleiter zugeordnet werden. Es mussten auf die Schnelle Funkgruppen zugewiesen und die Funkverbindung über einen Führungskanal eingerichtet werden. Die Abschnittsleiter stellten die Schwarzenbacher Kameraden Bernd Frisch, Thomas Sachs, Benjamin Oster und Roland Fuchs. Nachdem die ersten Aufgaben verteilt waren, sah man auch relativ schnell die Fehler, die man in kurzer Zeit als Einsatzleitung machen kann. Für den Atemschutzeinsatz waren die Fahrzeuge auf der engen Einfahrt am Gebäude. Was nützt jetzt die Drehleiter, die nicht mehr ans Gebäude kommt und die dort stehenden Fahrzeuge durch nachrückende blockiert sind und nicht mehr weg können? Welches Fahrzeug kann die Drehleiter mit Wasser speisen und wie kann man dieses abfangen und außen rum zum Teich schicken, bevor es auch im Fahrzeugsstau steht?
Wie erreicht man den eigenen Gruppen-führer, wenn dieser keinem Abschnitt zugeor-dnet ist und er über den Funkführungskanal nicht erreichbar ist? Wie muss reagiert werden, wenn von einem Abschnittsleiter gemeldet wird, dass ein Atemschutzgeräteträger ausgefallen ist und von einem anderen, dass noch ein Tier im Haus gesichtet wurde, dass gerettet werden müsste?
Die Schwarzenbacher Abschnittsleiter spielten dann so manche Aufgabe mit ein. An der einen Pumpe wird das Benzin knapp, die andere kann nicht mehr saugen, weil kein Wasser mehr aus dem Hydranten kommt.
Zwischenzeitlich musste Julia Hick ins Einsatzleitfahrzeug und am Funk die beiden Leiter unterstützen, weil planen, denken, entscheiden und handeln zeitweise etwas viel und etwas unübersichtlich wurde. So und so ähnlich ging dann eine Stunde Einsatzzeit sehr schnell vorbei. Am Ende stand doch fast jedes Fahrzeug dort wo es stehen sollte, jeder hatte zu tun, wo er gebraucht wurde und jedes Problem wurde sehr gut, gut oder nicht so gut irgendwann mal gelöst.
Die Übung wurde dann beendet und es fand eine kurze Nachbesprechung in Langenbach statt, wo alle Beteiligten nochmals zum Gartenfest einkehrten.